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Wie Broker Geld verdienen - Die Wahrheit hinter dem Geschäft

By Stefano Treviso, Updated on: Oct 18 2022.

Broker verdienen Geld durch Gebühren und Provisionen, welche für Aktivitäten auf ihrer Plattform berechnet werden, wie zum Beispiel das Platzieren eines Trades. Andere Broker verdienen Geld, indem sie die Kurse der Vermögenswerte aufwerten oder indem sie gegen die Trader wetten, um deren Verluste zu behalten. 

Die meisten Leute haben keine Ahnung davon, und wissen nicht, wie das Brokergeschäft in Realität abläuft. Wenn du also verstehen willst, ob dein Broker dich betrügt oder nicht, lies weiter.

Hier ist, worüber wir in unserem Artikel sprechen werden: 

Was ist ein Broker?

Broker erklärt

Aus Filmen bekommen wir häufig falsche Vorstellungen, was Broker sind – besonders wenn man noch nie die Gelegenheit hatte, selbst zu traden.

Der Film “The Wolf of Wall Street” vermittelt uns das Bild, dass Broker Männer in teuren Anzügen sind, die jeden Tag schreiend am Telefon verbringen und Aktien verkaufen, während sie tausende von Euro im Monat verdienen. Früher war das die Jobbeschreibung eines Brokers, dieses Handwerk ist aber inzwischen so gut wie verschwunden. 

Heutzutage sind Broker nur noch private Unternehmen, die über elektronische Plattformen agieren.

Der Broker ist der Mittelsmann zwischen Tradern und Finanzmärkten. Ein Retail Trader (also privater Trader, wie du und ich) kann nicht selbst auf eine Börse wie z.B. die New York Stock Exchange zugreifen, sondern braucht einen Broker als Bindeglied zu diesem Pool an Liquidität.

Beachte, dass nicht alle Broker gleich sind. Einige Broker verbinden dich direkt mit den Aktien- oder Devisenmärkten (geben also deine Order direkt weiter), andere bieten dir nur den Handel mit Finanzderivaten an. Diese Derivate verlassen den Broker nie, und somit kommst du auch nie mit der Börse in Berührung. Deshalb ist es sehr wichtig, die Art des Brokers zu kennen und zu verstehen, wem du dein Vertrauen schenkst.

Ausgewählte Broker für Einsteiger

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Was sind die Hauptarten von Broker? 

Die Haupttypen von Brokern sind bekannt als:

  • Market Maker (MM)
  • Straight Through Processing (STP)
  • Direct Market Access (DMA)
  • Electronic Communication Network (ECN) 

Lass uns einen Blick auf jeden einzelne Broker Typ werfen, damit wir die Unterschiede verstehen:

Market Maker Broker (MM)

Sie sind diejenigen, die den Markt machen (die “Marktmacher”), indem sie die Kauf- und Verkaufspreise stellen und Liquidität bereitstellen (sie orientieren sich an den öffentlichen Börsenkursen).

Market Maker

Market Maker Broker haben ein Dealing Desk Model. Sollte dich das genauer interessieren: Ein Dealing Desk bedeutet wortwörtlich den Tisch, an dem der Dealer sitzt. Der Dealer ist derjenige, der im Auftrag des Brokers handelt, um den Nutzen des Engagements des Brokers zu maximieren. 

Es ist wichtig zu wissen, dass ein regulärer Market Maker nicht dasselbe ist wie ein CFD Market Maker, diese beiden unterscheiden sich zusätzlich voneinander:

  • Ein regulärer Market Maker stellt Liquidität zur Verfügung und quotiert die Preise des realen Assets (Vermögenswerts).   
  • Ein CFD Market Maker bietet dir auch Liquidität und quotiert Preise – Aber von CFDs, und nicht von realen Vermögenswerten. CFDs sind nur Derivate, womit der CFD Market Maker das Geschäft aus einem anderen Blickwinkel betrachtet (Bei dem Teil, wie CFD MM Geld verdienen, erklären wir das im Detail). 

Wie fast bei allem gibt es immer gut und schlecht. So gibt es GUTE Market Maker, als auch SCHLECHTE Market Maker im Bereich von CFDs. Um das Thema besser zu verstehen, gehe am besten diesen Leitfaden durch (und lerne, wie dich Broker über den Tisch ziehen) und fahre danach hier fort. 

Straight Through Processing Makler (STP)

Straight Through Processing Broker 

Straight Through Processing Broker haben ein KEIN Dealing Desk Modell. In dem Moment, in dem sie deine Order erhalten, wird sie sofort an einen anderen Broker weitergeleitet, der die Liquidität zur Verfügung stellt. Daher sprechen wir im Deutschen auch anstatt von STP von einer “direkt durchreichenden Order”.

Das mag sich vielleicht kompliziert anhören, aber du musst sehr vorsichtig mit STP Brokern sein – sie können nämlich ein verdeckter Market Maker Broker sein.

Angenommen, jemand namens John kauft zwei Broker. Ein Broker ist ein MM Broker, und der andere ein STP Broker. John könnte den STP Broker öffentlich vermarkten und Kunden an Land ziehen, und schickt alle Orders des STP Brokers an den MM Broker weiter – Und schon agierst du als Trader nie mit dem Markt, sondern nur mit John’s beiden Brokern. 

Direct Market Access (DMA)

Direkter Market Access Broker 

Direct Market Access Broker entsprechen Brokern, mit direktem Zugang zum Markt, und haben KEIN Dealing Desk Modell. In dem Moment, in dem DMA Broker eine Order erhalten, senden sie die Order sofort an mehrere Liquiditätsanbieter in ihrer Liste, das sind beispielsweise andere Broker, Banken oder Börsen.

Electronic Communication Network (ECN)

ECN Broker 

ECN Broker haben KEIN Dealing Desk Modell. In dem Moment, in dem sie eine Order erhalten, wird diese an ein riesiges Netzwerk (das sogenannte Elektronische Kommunikationsnetzwerk) gesendet, in dem mehrere Marktteilnehmer miteinander verbunden sind und um den Kauf und Verkauf konkurrieren.

Im Grunde könnte man sagen, dass der ECN Broker ein DMA Broker ist, der an ein riesiges globales Netzwerk angeschlossen ist, das alle Marktteilnehmer miteinander verbindet und die Handelsaufträge zusammenführt.

Wie verdienen Broker Geld?

Dollar 

Es gibt einige Standardmethoden, mit der Broker Geld verdienen. Die einen nutzen alle, die anderen nur ein paar davon. Lass uns über die einzelnen Methoden sprechen:

Einzahlungsgebühren

Allein durch die Tatsache, dass du Geld auf dein Broker Konto einzahlst, sei es per Banküberweisung, Kreditkarte oder welche Methode auch immer du verwendest, können Broker eine Gebühr verlangen.

Abhebungsgebühren

Jedes Mal, wenn du versuchst, etwas Geld von deinem Brokerage Konto abzuheben, können dir Broker dafür eine Gebühr berechnen.

Inaktivitätsgebühren

Um Kunden zu motivieren, sich zu engagieren, haben die Broker diese Gebühr eingeführt (klingt ironisch, nicht wahr?). Broker können es auch Wartungsgebühr oder einen anderen Namen zuweisen. Die ganze Idee ist, dass sie wollen, dass du so viel wie möglich handelst. Überprüfe immer, wie hoch diese Gebühr ist und wie viele Trades du pro Monat ausführen musst, um nicht belastet zu werden.

Overnight Fees

Wenn du auf Margin handelst (Leveraged Trading) – was bedeutet, dass du geliehenes Geld benutzt, um mit einem größeren Betrag zu handeln, als du dir leisten kannst – berechnen dir Broker eine Gebühr für jede Nacht, in der deine Position offen ist. Diese Gebühr basiert auf dem Gesamtbetrag der geliehenen Mittel, die du benutzt und ist normalerweise ein kleiner Prozentsatz davon.

Spread und aufgewertete Preise

Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis. Normalerweise bietet dir dein Broker an, zu einem teureren Preis zu kaufen als der tatsächliche Preis, und zu einem günstigeren Preis zu verkaufen als der tatsächliche Preis. Das ist der Grund, warum Trades in der Regel im Minus eröffnet werden, weil dein Broker den Preis zu Beginn deines Trades bereits aufgeschlagen hat (Hier sind Assets ausgenommen, bei denen der Spread null ist).

Ein- und Ausstiegskommissionen

Einige Broker erheben keinen Spread, sondern berechnen dir eine Gebühr pro Aktie. Zum Beispiel können sie eine Mindestordergröße wie 10 € und eine zusätzliche Kommission von 1 € pro Aktie verlangen. Wenn du also 10 Aktien kaufst, kostet dich das 10 € und wenn du sie wieder verkaufst, kostet dich das weitere 10 €.

Wenige Broker werden mehrere dieser Gebühren haben, andere werden sie alle haben. Auch wenn du denkst, dass du einen “günstigen” Broker gefunden hast, der keine Ein- und Ausstiegskommissionen verlangt, verdienen sie ihr Geld über die Hintertür, also mit höheren Kursen/Spreads. 

Man kann hier also das uns allen bekannte Sprichwort anwenden: Nichts auf der Welt ist umsonst. Auch nicht das Traden. 

Broker, die keine Kommissionen verlangen, erhöhen also in der Regel die Kurse, oder verkaufen deine persönlichen Trading Daten ( wie z.B. deine Orders) an große Fonds, die sich diese Informationen zu Nutze machen können.

Zurück zu den Methoden der Broker, Geld zu verdienen – Die letzte Kategorie fehlt.

Broker, die von den Verlusten der Trader profitieren

CFD Market Maker haben ein Geschäftsmodell, das darauf ausgelegt ist, Gewinne zu machen, wenn Kunden einen Verlust machen. Und so funktioniert es:

Da CFDs Derivate sind, die außerbörslich (OTC, “over the counter” bzw. “über dem Tresen”) gehandelt werden und nie eine Börse erreichen, ist es möglich, dass du dich an einer geschlossenen Transaktion zwischen dir und deinem Broker beteiligst, im Falle eines normalen Trades.

Der lustige Teil dabei ist, dass die Gegenpartei in deinem Trade dein Broker sein kann.

Einige Broker werden sich dafür entscheiden, die Gegenpartei für jeden Trader einzeln einzunehmen und andere werden sich dafür entscheiden, die Gegenpartei nur dann einzunehmen, wenn sie sehen, dass sie einen Gewinn machen können. Hier ist ein Beispiel:

Market Maker erklärt - 1 

Im obigen Beispiel siehst du, dass es 200 Trader gibt, die kaufen und 100 Trader, die verkaufen. So kann der Market Maker 100 Käufer und 100 Verkäufer zusammenbringen und die verbleibenden Orders an einen Liquiditätsanbieter (einen anderen Broker, den realen Markt, etc.) senden (so kann sich der Market Maker letztlich schützen, wenn die Trader verlieren/gewinnen).

Market Maker erklärt - Teil 2 

Im diesem Beispiel siehst du, dass sich der Broker (bei gleichem Szenario) dafür entschieden hat, die andere Seite der verbleibenden 100 Käufer einzunehmen, ohne die Orders an den Markt zu schicken. Vielleicht glaubt der Broker, dass die Trader falsch liegen werden. So macht der Broker einen Gewinn machen, wenn die Trader verlieren.

MM Gewinn Schema 

Das ist das Ergebnis, wenn die Broker sich dafür entscheiden, ihr Risiko nicht abzusichern:

  • Wenn ein Trader einen Verlust macht, profitiert der Broker.
  • Wenn ein Trader einen Gewinn macht, verliert der Broker.

Das ist also nur der Fall, wenn der Broker sich entschieden hat, das Risiko, das er hatte (wie zum Beispiel Orders), nicht in den realen Markt zu senden. Wenn der Broker das Risiko, das er hat, in den realen Markt oder zu einem anderen Broker schickt, nennt man diesen Prozess Hedging.

Die Broker können sich dafür entscheiden, das gesamte Risiko des Unternehmens abzusichern oder einzelne Kunden abzusichern, falls einer der Kunden ein großer Trader ist.

Unabhängig davon, wie seltsam dir das alles vorkommen mag, ist es gar nicht so schlecht, sondern herkömmliches Broker Geschäft. Solange dein Broker sich nicht in deine Trades einmischt, gibt es große Vorteile bei der Wahl eines guten Market Makers.

Ein Problem tritt erst auf, wenn du mit einem UNETHISCHEN Market Maker tradest, der seine Kunden zum Verlieren verleitet. Unethische Broker haben in der Regel das Geschäftsmodell, Kunden individuell anzusprechen (per Telefon), und versuchen dann durch verschiedenste Taktiken jeden einzelnen Kunden wortwörtlich finanziell zu melken.

Jetzt kennst du die meisten Methoden, mit denen Broker Geld machen. Womöglich gibt es noch andere, die wir nicht erwähnt haben, aber letztlich läuft es alles auf das gleiche hinaus – nur unter anderem Namen neu verpackt –  am Ende sind es “Kosten” für die Verwendung von geliehenem Mitteln, oder Vermögenswerten.

Fazit

Fazit 

Du fragst dich jetzt vielleicht: “Woher ich weiß, welcher Typ mein Broker ist?”. 

Nun, hier ist die Sache:

Wenn der Broker reguliert ist, kannst du ihn fragen. Er ist verpflichtet, dir das im Detail zu erläutern. Folglich kannst du gemäß Lizenznummer auch dessen Regulator befragen.

Wenn der Broker nicht von einer seriösen Finanzaufsichtsbehörde reguliert wird, solltest du in Erwägung ziehen, direkt wegzulaufen anstatt lange zu fragen. Diese Broker können letztlich mit deinem Geld machen, was sie wollen, und irgendwann stehst du mit leeren Händen da, ohne jemanden um Hilfe bitten zu können.

Es ist wichtig zu wissen, wie dein Broker sein Geld verdient, denn das wird dir helfen, dich im Umgang mit ihm bestmöglich zu verhalten.

Das vorteilhafte an CFD Market Makern ist, dass sie dir einen besseren Ausführungskurs bieten können, den du auf dem Markt nicht finden könntest. 

Es geht also primär darum, zu wissen, wie man die Systeme bestmöglich ausnutzt.

Viel Erfolg!

 

Häufig gestellte Fragen

Wie verdienen Devisen bzw. Forex Broker Geld?

Das hängt von der Art des Brokers ab. Die meisten Forex Broker, zu denen private Trader Zugang haben, sind CFD Market Maker. Du handelst also nicht mit echten Währungen, sondern mit CFDs auf diese Währungen. Die Gebühren sind also nur ein kleiner Teil des Einkommens von Forex Brokern, und der wirkliche Gewinn (für den Broker) liegt in den Verlusten (des Traders), wenn sich die Broker dazu entscheiden, die Trades nicht abzusichern (zu hedgen).

Wie verdienen Aktien Broker Geld?

Das hängt von der Art des Brokers ab. Einige Aktien Broker verdienen Geld, indem sie Ein- und Ausstiegskommissionen für jeden Trade plus eine Menge anderer Gebühren verlangen. Andere verdienen Geld durch Preisaufschläge. CFD Market Maker für Aktien verdienen an den Verlusten ihrer Kunden (wenn die Broker die Order nicht in den Markt senden, d.h. nicht hedgen).

Wie verdienen “Zero Commission Broker” Geld?

Durch Preisaufschläge. Diese Broker erhöhen also die Preise, was in einer Erhöhung des Spreads (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) endet. Eine andere Verdienstmöglichkeit ist, indem sie deine Aufträge an große Fonds verkaufen, mit denen sie einen Deal haben, der ebenfalls in einer Erhöhung der Preise oder dem Herausquetschen von Mikrogewinnen aus deinen Trades endet.

In dem Moment, in dem du zum Beispiel etwas kaufst, vergehen ein paar Millisekunden zwischen dem Anklicken von "Kaufen" und der Orderausführung. Die Broker können diese Order Informationen an einen riesigen Fonds verkaufen, der über Supercomputer und Hochgeschwindigkeitsnetzwerke verfügt, die die Aktie direkt vor dir kaufen und sie dir mit einem sehr kleinen Aufschlag verkaufen. 

Sobald sich dieser Prozess wiederholt und wiederholt, entsteht innerhalb kurzer Zeit eine Multimilliarden Euro Industrie.